Bundespräsident Steinmeier gratuliert Juden zum Neujahrsfest

Bundespräsident Steinmeier gratuliert Juden zum Neujahrsfest

Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Jüdinnen und Juden in Deutschland zu dem am Montag beginnenden jüdischen Neujahrsfest gratuliert. „Zu Rosch ha-Schana wünsche ich Ihnen allen, Ihren Lieben und der gesamten jüdischen Gemeinschaft in Deutschland von Herzen alles Gute“, schreibt das Staatsoberhaupt in einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Grußbotschaft.

Das Fest beginnt in diesem Jahr mit dem Sonnenuntergang am 22. September und endet beim Einbruch der Dunkelheit am 24. September. Am Höhepunkt der Feier wird traditionell das Schofarhorn geblasen, um zu Gebet und Buße aufzurufen.

„Aus der Ukraine und dem Nahen Osten erreichen uns täglich neue Bilder von Krieg, Gewalt und Zerstörung“, schrieb Steinmeier in seinem Rückblick auf das nach jüdischem Kalender endende Jahr. Der 7. Oktober, „jener Tag, an dem die Hamas unvorstellbar grausame Morde und Gräueltaten in Israel verübte“, liege nun fast schon zwei Jahre zurück. „Die Narben, die dieser Tag in der Seele so vieler Jüdinnen und Juden hinterlassen hat, sind tief - auch für viele von Ihnen war dieser Tag eine Zäsur“, so das Staatsoberhaupt.

„Gleichzeitig treibt uns das wachsende Leid der Bevölkerung in Gaza um“, ergänzte Steinmeier. Der Krieg im Nahen Osten verändere auch das Zusammenleben in Deutschland, der weiter wachsende Antisemitismus besorge ihn zutiefst. „Niemals dürfen wir uns an Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit gewöhnen, daran, dass Jüdinnen und Juden sich hier nicht sicher fühlen“, schrieb der Bundespräsident.

Steinmeier erinnerte auch an die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die am 9. Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren in Berlin starb: „Mit ihrer menschlichen Wärme und ihrer beeindruckenden Lebensgeschichte war sie ein Vorbild für viele, gerade Jüngere, für Toleranz, Demokratie und Humanität einzustehen.“