Berlin (epd). Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert die Kirchen zu mehr Engagement für den Zusammenhalt in Europa auf. Sie seien seit Jahrzehnten wesentliche Akteure und Förderer von Begegnungs- und Versöhnungsarbeit, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Erklärung des Präsidiums der katholischen Laienbewegung. Diese Arbeit sei nicht abgeschlossen. Verständigung und Versöhnung über nationale Grenzen hinweg seien „angesichts wachsender nationalistischer Tendenzen wichtiger denn je“, heißt es darin weiter.
Die 27-seitige Erklärung appelliert, die grundlegenden Werte der Europäischen Union zu stärken. Darunter zählt sie Demokratie, soziale Marktwirtschaft, Nachhaltigkeit, Vielfalt, Sicherheit und globale Verantwortung. Zu den einzelnen Punkten definiert sie, welche Beiträge die katholische Kirche leisten kann, um diese Werte zu stärken, beispielsweise durch seelsorgerliche und karitative Arbeit oder die Überlegungen im Rahmen der kirchlichen Sozialethik.
An mehreren Stellen grenzt sich die Erklärung von rechtspopulistischen Ideen ab und verwahrt sich gegen eine Instrumentalisierung des Christentums. Man widerspreche allen Versuchen, das „christliche Abendland“ zu einem „Kampfbegriff“ zu machen, heißt es am Ende der Erklärung, in der drei „Perspektiven“ für Europa empfohlen werden. Sie lauten: „Werte achten“, „Konflikte lösen“ und „Verantwortung übernehmen“.