Berlin (epd). Die Discounter und Supermärkte in Deutschland bieten laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) nach wie vor zu viele Lebensmittel in umweltschädlichen Einweg-Verpackungen an. Dadurch werde das Verpackungsmüllproblem weiter verschärft, kritisierte Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des vierten Verpackungschecks der Organisation. Für den Check wurden von Testern zwischen Januar und Mai stichprobenartig 48 Filialen von 12 Supermarkt-, Discounter- und Biomarktketten aufgesucht. Untersucht wurden Verpackungen in den vier Produktkategorien Obst und Gemüse, Getränke, Milch und Joghurt sowie an Frische- und Selbstbedienungstheken.
So würden Obst und Gemüse im konventionellen Handel immer noch im Durchschnitt zu fast zwei Dritteln vorverpackt angeboten. Am schlechtesten schnitten laut Bericht dabei die getesteten Filialen von Aldi Nord und Aldi Süd mit 76 Prozent ab.
Auch Mehrwegflaschen, die wieder befüllt werden können, seien bei Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nach wie vor nicht zu finden. Bei Norma und Penny lag der Anteil demnach bei 17 Prozent. Im Durchschnitt ermittelten Tester bei Stichproben in den klassischen Supermärkten eine Mehrweg-Angebotsquote von 32 Prozent. Diese liege gravierend unter der festgeschriebenen Quote von 70 Prozent, sagte Bundesgeschäftsführerin Metz.
Im Gesamtergebnis gab es für Aldi Nord, Aldi Süd, Netto, Kaufland, Lidl, Penny und Norma beim Thema Verpackung von der Umwelthilfe jeweils eine Rote Karte. Nur Edeka und Rewe bekamen als konventionelle Supermärkte eine Gelbe Karte.
Dass es auch anders geht, zeigen laut Metz Biomärkte wie Bio Company, Alnatura und Denns. Sie erlangten durchgängig Grüne Karten. So liegt der Anteil verpackten Obst und Gemüses bei Alnatura bei 8 Prozent, bei Denns bei 15 Prozent. Zudem wird selbst Essig, Öl und Wein dort bereits in Mehrwegflaschen angeboten.