Bundesschülerkonferenz fordert Investitionen in Schulen

Bundesschülerkonferenz fordert Investitionen in Schulen

Hannover, Berlin (epd). Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner, hat mit Blick auf das neue Schuljahr seelische Nöte von Schülern beklagt und Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro in die Bildung gefordert. „Wir erleben eine Krise der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag, online). So fehle es flächendeckend an Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern. „Die Schule muss sich mehr am realen Leben ausrichten. Wir brauchen weniger Faust und Hexenverbrennung, mehr KI-Kompetenz und Demokratiebildung.“

Die Politik müsse junge Menschen endlich mit ihren Sorgen und Nöten ernst nehmen, sie einbeziehen und in sie investieren. „Wir brauchen 100 Milliarden für die Schulen.“ Schüler müssten dort gefördert werden, wo sie stark seien. „Also weg mit starren Lehrplänen und mehr Freiheit in den Klassenzimmern!“

Gärtner lehnte die aktuell diskutierten Social-Media-Einschränkungen für Schüler ab. „Die richtige Antwort wäre eine altersgerechte Medienbildung in den Schulen“, sagte er dem RND. „Aber Bildungsministerin Karin Prien holt uns nicht mal mit an den Tisch, wenn sie dazu eine Expertenkommission einsetzt.“ Gärtner appellierte an die Verantwortlichen: „Fragt uns doch mal, was wir brauchen, um vernünftig mit sozialen Medien umzugehen! Wir sind die Experten für unser Leben.“

Am Donnerstag hatte Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) 18 Mitglieder für die „Expertenkommission Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt“ berufen, unter anderem aus den Bereichen Bildungsforschung, Kinder- und Jugendmedizin, Medienrecht und Medienpädagogik. Kinder und Jugendliche sind nicht in dem Gremium vertreten, sollen laut Prien aber über verschiedene „zeitgemäße Beteiligungsformate“ eingebunden werden. Die neue Fachkommission soll im nächsten Jahr Vorschläge liefern, damit sich Kinder und Jugendliche möglichst sicher in der digitalen Welt bewegen können.