Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die anhaltende schwere Gewalt in Myanmar durch das Militär angeprangert. Rund 7.100 Menschen seien seit dem Militärputsch 2021 von Armeeangehörigen getötet worden, teilte das Hochkommissariat am Dienstag in Genf mit. Ein Drittel der Toten seien Frauen und Kinder gewesen, heißt es in einem neuen Bericht. Mindestens 29.560 Menschen seien aus politischen Gründen verhaftet worden, mehr als 22.000 befinden sich den Angaben zufolge noch immer in Haft.
Das Hochkommissariat beklagte auch die Gewalt gegen die muslimische Volksgruppe der Rohingya im Bundesstaat Rakhine. Schätzungsweise 150.000 Rohingya seien seit November 2023 nach Bangladesch geflüchtet. Zuvor hätten sich bereits knapp eine Million geflüchtete Rohingya in Bangladesch aufgehalten.
Zudem kritisierte das Hochkommissariat, dass die Täter straffrei ausgehen. In dem buddhistisch geprägten Myanmar hatte das Militär im Februar 2021 die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi abgesetzt und den Notstand ausgerufen. Seitdem geht die Armee brutal gegen die Opposition, protestierende Menschen und ethnische Rebellengruppen vor. Zahlreiche Mitglieder der gestürzten Regierung sind in Haft, so auch Suu Kyi.