Berlin (epd). In Berlin ist am Montag an den deutschen Überfall auf Polen vor 86 Jahren erinnert worden. Der Angriff am 1. September 1939 markierte den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Bei einer gemeinsam deutsch-polnischen Gedenkveranstaltung auf dem Gelände der ehemaligen Kroll-Oper im Berliner Regierungsviertel wurde die zentrale Bedeutung der konsequenten Aufarbeitung der von Deutschen verübten Verbrechen betont. Das Gedenken an die mehr als fünf Millionen polnische Opfer sei wichtig für die deutsche Erinnerungskultur.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte, Deutschland stelle sich seiner Verantwortung. Er räumte zugleich ein, dass das Schicksal der Polen lange Zeit nicht in der ersten Reihe der deutschen Erinnerungspolitik gestanden habe. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) sagte, „die deutsche Verantwortung für diese Verbrechen bleibt, sie verjährt nicht“. Sie gehe an alle Generationen Deutscher über, die noch folgen werden.
Der geschäftsführende polnische Botschafter in Deutschland, Jan Tombinski, sagte, „Versöhnung ist ein nicht endendes Werk“. Polen und Deutsche seien erstmals in ihrer Geschichte seit 25 Jahren Verbündete, „und dieser Aufgabe müssen wir gerecht werden“.
Auf dem Gelände neben dem Bundeskanzleramt befindet sich seit Juni ein temporärer Gedenkort für die Opfer der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg. In der Kroll-Oper hatte Adolf Hitler am 1. September 1939 den Überfall Deutschlands auf Polen verkündet. Veranstalterinnen des Gedenkens waren das Deutsche Polen-Institut und das Deutsch-Polnische Haus