Kenianischer Aktivist Mwangi verkündet Präsidentschaftskandidatur

Kenianischer Aktivist Mwangi verkündet Präsidentschaftskandidatur

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Der kenianische Aktivist Boniface Mwangi will bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten. Er werde 2027 kandidieren, erklärte der 42-Jährige am Mittwoch bei einer im Internet live übertragenen Veranstaltung in Nairobi. Mwangi ist in Kenia seit Jahren ein prominenter Regierungskritiker, der sich gegen Korruption und für Meinungsfreiheit einsetzt. Als Slogan für seinen Wahlkampf gab er "Liebe und Mut” aus.

Bekannt wurde Mwangi, als er 2008 als Fotograf die Gewalt nach Wahlen eindrücklich dokumentierte. Er ist seit Jahren politisch aktiv, seine Bewerbung um ein Parlamentsmandat in einem Wahlbezirk in Nairobi war 2017 gescheitert. Zuletzt wurde er wiederholt verhaftet und soll im Mai in Tansania entführt und gefoltert worden sein, als er zum Gerichtsverfahren eines Oppositionellen angereist war. Sein Geld verdient Mwangi mit Landverkäufen. Immer wieder wird ihm vorgeworfen, auch seinen Aktivismus zu kommerzialisieren.

Seit vergangenem Jahr ist in Kenia die junge Generation wiederholt in Massenprotesten gegen schlechte Regierungsführung auf die Straße gegangen. Mit vielen der zentralen Figuren der Proteste hat Mwangi ein enges Verhältnis. Auch zwei weitere Politiker, die auf die Stimmen der jungen Unzufriedenen hoffen, haben ihre Kandidatur angekündigt: der ehemalige Leiter des Obersten Gerichtshofs David Maraga und der Senatsabgeordnete und Menschenrechtsaktivist Okiya Omtatah.