Nicaragua: Ex-Politiker nach fünf Wochen Haft gestorben

Nicaragua: Ex-Politiker nach fünf Wochen Haft gestorben

Mexiko-Stadt, Managua (epd). In Nicaragua hat die Polizei die Leiche eines ehemaligen Oppositionspolitikers an seine Familie übergeben. Der 64-jährige Mauricio Alonso Petri war am 18. Juli von Vermummten festgenommen worden und galt seither als verschwunden, wie die oppositionelle Nachrichtenplattform „Divergentes“ am Montag (Ortszeit) berichtete. Die Oppositionspartei Unión Democrática Renovadora (Unamos) reagierte empört auf die Nachricht: „Mit großer Empörung verurteilen wir den Tod von Mauricio Alonso Petri in Polizeigewahrsam“, erklärte die Partei auf Facebook.

Petri war der letzte Vorsitzende der linken Partei Movimiento Renovador Sandinista (MRS) im Departement Carazo, die sich 2021 in Unamos umbenannte. Obwohl der herzkranke Petri sich aus dem politischen Leben zurückgezogen hatte, wurde er zusammen mit seinem Sohn und dem evangelischen Pastor Rudy Palacios Vargas bei Polizeirazzien festgenommen.

Das Regime von Präsident Daniel Ortega nahm die Razzien am Vorabend der Gedenkfeiern der sandinistischen Revolution gegen eine Reihe von regierungskritischen Familien vor. Insgesamt 28 Gefangene gelten seither als verschwunden, darunter Petris Sohn und der Pastor Palacios, wie die zivilgesellschaftliche Organisation Monitoreo Azul y Blanco berichtete.

Die genauen Umstände des Todes von Petri sind ungeklärt. Die Familie von Mauricio Alonso Petri hat aus Sorge um das Wohlbefinden des gefangenen Sohnes beschlossen, keine öffentlichen Erklärungen abzugeben.