Wissenschaftler für Altersgrenzen bei Social Media

Wissenschaftler für Altersgrenzen bei Social Media

Halle (epd). Wissenschaftler haben vor den Gefahren der intensiven Nutzung von Social Media bei Heranwachsenden gewarnt und sich für altersabhängige Zugangs- und Funktionsbeschränkungen ausgesprochen. Zudem sprechen sie sich für ein Verbot von Smartphones in Kitas und Schulen bis einschließlich Klasse 10 aus, wie aus einem am Mittwoch in Halle an der Saale veröffentlichten Diskussionspapier der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina hervorgeht.

Zwar könne die Nutzung sozialer Medien durchaus positive Effekte für Heranwachsende haben. Bei intensiver Nutzung drohten jedoch negative Auswirkungen auf das psychische, emotionale und soziale Wohlbefinden. Dazu gehörten Depressions- und Angstsymptome sowie Aufmerksamkeits- oder Schlafprobleme.

Auch wenn wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt sei, wie groß das Risiko tatsächlich ist, bestehe politischer Handlungsbedarf, da die möglichen Gefährdungen erheblich seien. Die Wissenschaftler sprechen sich unter anderem dafür aus, dass Kinder unter 13 Jahren keine Social-Media-Accounts einrichten dürfen.

Für 13- bis 15-jährige Jugendliche sollten soziale Medien nur nach gesetzlich vorgeschriebener elterlicher Zustimmung nutzbar sein. Für 13- bis 17-Jährige sollten soziale Netzwerke zudem altersgerecht gestaltet werden, beispielsweise bei den algorithmischen Vorschlägen, durch ein Verbot von personalisierter Werbung oder durch die Unterbindung besonders suchterzeugender Funktionen wie Push-Nachrichten und endloses Scrollen.