Kamerun: Erzbischof kritisiert Wahlen mit "vorher bekanntem Ergebnis"

Kamerun: Erzbischof kritisiert Wahlen mit "vorher bekanntem Ergebnis"

Douala (epd). In Kamerun hat Erzbischof Samuel Kleda sich mit deutlichen Worten in den Wahlkampf eingeschaltet. „Unser Land ist krank“, erklärte der Geistliche nach Berichten des französischen Senders RFI vom Dienstag. Die führenden Politiker wüssten anscheinend nicht mehr, was sie tun sollen, ihre Art und Weise, die Regierungsgeschäfte zu führen, sei beunruhigend, schrieb der Erzbischof von Douala demnach in einem am Sonntag verbreiteten Hirtenbrief. Es sei moralisch inakzeptabel, Wahlen zu organisieren, deren Ergebnisse bereits im Vorfeld bekannt seien.

Kamerun wird seit 43 Jahren vom inzwischen 92-jährigen Paul Biya regiert. Im Juli kündigte er an, bei den Wahlen am 12. Oktober für eine achte Amtszeit anzutreten. Zugleich schloss die Wahlbehörde in der vergangenen Woche den wichtigsten Oppositionskandidaten, Maurice Kampto, von einer Kadidatur aus.

Erzbischof Kleda rief die Bevölkerung auf, Männer und Frauen zu wählen, die vom Wunsch angetrieben werden, die Wirklichkeit zu verändern. Sie sollten sich nicht davon abbringen lassen, neue Wege zur Rettung des Landes zu erkunden.

Derweil ist ein Treffen zwischen Kameruns Staatsminister und Generalsekretär der Präsidentschaft, Ferdinand Ngoh Ngoh, und einer Delegation katholischer Bischöfe geplant. Nach Berichten der kamerunischen Zeitung „Actu Cameroun“ von Dienstag will der Staatsminister um eine Unterstützung der Bischöfe für die Kandidatur Biyas werben.