Rom (epd). Papst Leo XIV. hat seinen Appell erneuert, die Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas wieder in Gang zu bringen und einen Waffenstillstand sowie ein Ende des Krieges zu erreichen. Das sagte er laut Mitteilung des Vatikans am Freitag in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Dieser hatte den Papst in dessen Sommerresidenz in Castel Gandolfo angerufen, wo Leo derzeit Urlaub macht. Die israelische Armee hatte am Donnerstag die katholische Kirche der Heiligen Familie in Gaza-Stadt angegriffen.
Laut der Pressestelle des Vatikans waren bei dem Angriff drei Menschen getötet und weitere verletzt worden, darunter einige schwer. Auch der Pfarrer der Gemeinde, Pater Gabriele Romanelli, ist unter den Verletzten. Die israelische Armee kündigte laut Medienberichten eine Untersuchung des Angriffs an und erklärte ihr Bedauern für entstandene Schäden.
Leo brachte in dem Gespräch mit Netanjahu erneut seine Besorgnis über die dramatische humanitäre Lage der Bevölkerung in Gaza zum Ausdruck, „deren schrecklichen Preis insbesondere Kinder, ältere Menschen und Kranke zahlen müssen.“ Zudem unterstrich der Papst die „dringende Notwendigkeit, die Kultstätten und vor allem die Gläubigen und alle Menschen in Palästina und Israel zu schützen“.
Am Freitag telefonierte der Papst außerdem mit dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, um sich über die Lage in Gaza zu informieren. Pizzaballa war nach dem Angriff gemeinsam mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., nach Gaza gereist. In der Mitteilung des Vatikans zu diesem Telefonat wird der Angriff Israels auf die Pfarrei als „ungerechtfertigt“ bezeichnet. Leo habe der gesamten Gemeinde in Gaza und allen Menschen, die unter der Gewalt leiden, seine Unterstützung und Zuneigung bekundet. Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um das „sinnlose Blutbad“ zu beenden.