Bochum (epd). Die US-amerikanische Opernregisseurin Lydia Steier wird ab der Spielzeit 2027 für drei Jahre die Intendantin des international renommierten Kulturfestivals Ruhrtriennale. NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) stellte die 47-Jährige am Dienstag in Bochum vor. Zuvor hatten der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH und das NRW-Landeskabinett der Berufung von Steier zugestimmt. Die Intendanz bei dem Festival wechselt alle drei Jahre turnusmäßig.
Nach den Worten von Brandes gilt Steier als „Rockstar unter den Opernregisseuren“. Sie sei berühmt für ihre „bildstarken Interpretationen“. Zudem habe die bislang jüngste Intendantin der Ruhrtriennale „ein sehr gutes Gespür dafür, die Hochkultur mit Show und Spektakel zu einem berauschenden Erlebnis zu machen“, erklärte die Ministerin.
Steier hat in den vergangenen Jahren als freie Opernregisseurin gearbeitet und unter anderem an der Oper Frankfurt, an der Opéra national de Paris, an der Oper Köln, dem Theater an der Wien, bei den Salzburger Festspielen sowie an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin inszeniert. Von 2020 bis 2023 war sie Operndirektorin am Theater Luzern.
Steier selbst bezeichnete die Ruhrtriennale als „Liebesbrief an die Kunst“. Es sei ihr „eine große Ehre und ein aufregendes Privileg“, die Ruhrtriennale im Jubiläumsjahr zu dessen 25-jährigen Bestehen leiten zu dürfen. Gemeinsam mit ihrem Team wolle sie „diese eindrucksvolle Geschichte“ fortschreiben - mit einem Programm, das die Begegnung ins Zentrum stellt, betonte die 47-Jährige.
Die Ruhrtriennale lädt jedes Jahr im Spätsommer Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ein, die monumentale Industriearchitektur des Ruhrgebiets zu bespielen. Auf dem Programm stehen Schauspiel, Tanz, Performance, Musik und Bildende Kunst. Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird.
Das Programm für die diesjährige Spielzeit unter der künstlerischen Leitung des belgischen Theaterregisseurs Ivo Van Hove bietet vom 21. August bis 21. September 35 Produktionen und Projekte - darunter 13 Eigen- und Koproduktionen sowie Auftragswerke, fünf Uraufführungen, eine europäische und neun deutsche Erstaufführungen. Beteiligt sind rund 630 Künstlerinnen und Künstler aus fast 40 Ländern.