Wiesbaden (epd). Die Zahl der Adoptionen in Deutschland steigt wieder leicht. Nach einem Tiefstand 2023 wurden im vergangenen Jahr 3.662 Kinder adoptiert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 61 Kinder mehr als im Jahr zuvor, als die Zahl der Adoptionen auf den tiefsten Stand seit der deutschen Vereinigung gesunken war.
Zugleich erreichte der Anteil der Stiefkindadoptionen 2024 einen Höchststand: Fast drei Viertel (74 Prozent) der Kinder wurden von ihren Stiefmüttern oder ‑vätern angenommen. Weitere 22 Prozent der Adoptivkinder kamen in verschiedengeschlechtliche und 3 Prozent in gleichgeschlechtliche Paarfamilien, bei denen die Paare das Kind gemeinsam adoptierten. In knapp zwei Prozent der Fälle wurden die Kinder von sonstigen Einzelpersonen angenommen.
Die Kinder waren zum Zeitpunkt der Adoption im Schnitt 5,3 Jahre alt, gut jedes zweite von ihnen (51 Prozent) war jünger als zwei Jahre. Vor der Adoption war mit 72 Prozent der Großteil der adoptierten Kinder bei einem leiblichen Elternteil mit Stiefelternteil aufgewachsen, 10 Prozent wurden aus einem Krankenhaus und 9 Prozent aus einer Pflegefamilie heraus adoptiert. In weiteren drei Prozent der Fälle schloss die Adoption an eine anonyme Geburt oder die Abgabe über eine Babyklappe und in zwei Prozent an eine Heimerziehung an.