Berlin (epd). Der Deutsche Pflegerat will in der im Koalitionsvertrag angekündigten Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Pflegereform vertreten sein. Diese Runde von Fachleuten sei ein „geeignetes Instrument, um Lösungen gemeinsam zu erarbeiten“, sagte die Pflegerats-Präsidentin Christine Vogler am Dienstag in Berlin: „Wichtig ist, dass die Pflegeprofession darin strukturell eingebunden wird.“ Der Pflegerat stehe bereit, den Reformprozess konstruktiv und kompetent zu begleiten.
Vor der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwoch und Donnerstag betonte sie gegenüber der Konferenzvorsitzenden Katharina Schenk (SPD), der Landesministerin in Thüringen, den Willen zur Kooperation. Eine „gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern ist Voraussetzung für eine zukunftssichere Pflege“.
„Wir müssen jetzt entschlossen handeln, um drohende Engpässe in der pflegerischen Versorgung noch abwenden zu können“, sagte Vogler. Es sei gut, dass der Koalitionsvertrag zentrale Reformvorhaben aufgreife: das Pflegekompetenzgesetz, das Pflegeassistenzgesetz und die Einführung der „Advanced Practice Nurse“, ein Ansatz, der Pflegefachkräften mehr eigenständiges Arbeiten ermöglichen soll. Aus Sicht des Pflegerates müssten diese Gesetzesinitiativen, für die es bereits aufzugreifende Vorarbeiten gibt, noch dieses Jahr im parlamentarischen Verfahren verabschiedet werden.
Katharina Schenk sagte nach Angaben des Pflegerates, die Pflege sei ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems: „Umso wichtiger ist es, sie zukunftssicher zu gestalten, nicht nur in den ländlichen Räumen, sondern auch in den Städten.“ Sie wisse, dass Bund und Länder bereits in verschiedenen Arbeitsgruppen konstruktiv zusammenarbeiten. „Ich stimme zu, dass die Gesetzgebungsprozesse zur Pflegekompetenz und Pflegeassistenz zügig wieder aufgenommen beziehungsweise auf den Weg gebracht werden müssen“, sagte sie.
Der Deutsche Pflegerat wurde 1998 gegründet. Er vertritt als Zusammenschluss 22 Fachverbände mit insgesamt 1,7 Millionen Beschäftigten der Pflege.