Leipzig (epd). Tausende Menschen werden auch in diesem Jahr zum 32. Leipziger Wave-Gotik-Treffen der sogenannten schwarzen Szene erwartet. Zum Programm von Freitag bis Montag haben sich zahlreiche Bands sowie Künstlerinnen und Künstler angekündigt, wie die Festivalveranstalter am Donnerstag in Leipzig mitteilten. Bis zu 20.000 Teilnehmende werden erwartet.
Geplant sind neben Konzerten und Partys auch Lesungen, Theateraufführungen und Ausstellungen. Ein Höhepunkt ist traditionell das „Viktorianische Picknick“ im zentralen Clara-Zetkin-Park, bei dem traditionell aufwändige Kostüme getragen werden.
Auch Kirchen und Friedhöfe sind Teil des Programms. Evangelische und katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger bieten am Sonntag in der Leipziger Innenstadt Segnungen auf offener Straße an. Bei den „Free Blessings“ werden sie Talar oder Habit („Ordenstracht“) tragen.
Die Gothic-Kultur entstand Anfang der 1980er Jahre aus der Punk- und Wave-Szene. Ihre Anhänger hören eine bestimmte Musik und beschäftigen sich mit Tod und Vergänglichkeit. Sie tragen häufig Piercings, Metallketten und besondere Frisuren.
Das erste Wave-Gotik-Treffen fand 1992 im Leipziger Stadtteil Connewitz statt. Inzwischen gilt das Festival jeweils zu Pfingsten als eines der größten Events der Szene.
Anlässlich des Wave-Gotik-Treffens ist im Leipziger Stasi-Unterlagen-Archiv die Ausstellung „All you need is beat - Jugend, Musik und Politik in der DDR 1955-1975“ zu sehen. Sie erinnert an den sogenannten Beataufstand vom 31. Oktober 1965 in Leipzig. Gezeigt werde das wechselvolle Verhältnis von Jugend, Musik und Politik in der DDR.