Hamburg (epd). Bei einem Brand im Marienkrankenhaus in Hamburg sind nach Polizeiangaben drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere 55 Personen wurden nach dem Ermittlungsstand von Sonntagmittag verletzt, wie die Polizei mitteilte. Drei von ihnen befänden sich in Lebensgefahr. Noch sei die Ursache für den Brand in der Geriatrie-Abteilung der katholischen Einrichtung, der in der Nacht zu Sonntag ausbrach, nicht klar, die Ermittlungen liefen.
Der Brand war der Feuerwehr kurz nach Mitternacht gemeldet worden. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte habe ein Patientenzimmer im Erdgeschoss im Vollbrand gestanden, das Feuer habe über die Außenfassade in ein darüber liegendes Zimmer überzugreifen gedroht, teilte die Feuerwehr Hamburg am Sonntagmorgen mit. Zeitgleich hätten sich mehrere Personen der darüberliegenden Stationen an den Fenstern bemerkbar gemacht, da sie aufgrund von Rauchentwicklung ihre Zimmer nicht mehr hätten verlassen können.
Große Teile des Gebäudes wurden laut Polizei evakuiert. Nach Feuerwehrangaben wurden die Menschen über Leitern und Stationsflure aus dem Gebäude gerettet. Die Feuerwehr sprach am Morgen zunächst von drei Toten, einer lebensbedrohlich verletzten Person, 18 Schwer- und 15 Leichtverletzten.
Die Feuerwehr konnte den Brand den Angaben nach zügig unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Patientenzimmer verhindern. Feuerwehr, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und weitere Hilfsorganisationen seien mit insgesamt rund 220 Einsatzkräften im Einsatz gewesen, hieß es.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße zeigte sich nach dem Brand „zutiefst entsetzt und sehr traurig“. „Mit meinen Gedanken und meinem Gebet bin ich bei den Toten und Verletzten. Ich denke an die Angehörigen der vielen Geschädigten“, sagte Heße laut Mitteilung des Erzbistums Hamburg. Er habe die Gemeinden des Erzbistums gebeten, in den Sonntagsgottesdiensten für die Toten, Verletzten, Angehörigen und die Mitarbeitenden zu beten. Heße danke den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes für ihren schnellen und professionellen Einsatz.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte derweil einen besseren Brandschutz in deutschen Krankenhäusern. „Offenkundig reichen die Regelungen des vorbeugenden Brandschutzes in den 1.600 Krankenhäusern nicht aus“, erklärte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Er forderte eine gesetzliche Pflicht zur Installation von selbstständig arbeitenden Löschanlagen in sämtlichen Patienten- und Personalzimmern. Sowohl Entstehungsbrände als auch unkontrollierte Rauchgasentwicklung könnten so frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Sprinkleranlagen könnten Leben retten.