Potsdam bekommt Gedenkort für NS-Bücherverbrennung

Potsdam bekommt Gedenkort für NS-Bücherverbrennung

Potsdam (epd). An die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten 1933 soll in Potsdam künftig ein Gedenkort erinnern. Ein Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Gedenkortes auf dem Bassinplatz im Stadtzentrum werde voraussichtlich noch im Mai ausgeschrieben, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Eine Fachjury soll dann Ende Juli über die Auswahl entscheiden.

Am 22. Mai 1933 verbrannten Nationalsozialisten den Angaben zufolge auf dem heutigen Bassinplatz öffentlich Bücher jüdischer, pazifistischer, kommunistischer und liberaler Autorinnen und Autoren. Wenig später folgte am 24. Juni 1933 eine weitere Bücherverbrennung im damaligen Nowawes, dem heutigen Babelsberg.

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte, die Bücherverbrennungen seien „nicht nur ein Akt der Kulturbarbarei, sondern ein nationalsozialistisches Verbrechen“ gewesen. Sie seien gezielte Angriffe auf das freie Denken und zugleich Vorboten der Verfolgung und Gewalt gewesen, die noch folgen sollten, und mahnten, auch heute wachsam zu sein.