Halbe (epd). Auf dem brandenburgischen Waldfriedhof Halbe sind am Mittwoch 100 deutsche Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg eingebettet worden. An der Gedenkfeier und einem ökumenischen Gottesdienst mit etwa 500 Gästen nahmen auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und die Landesvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (beide SPD), teil. Die Predigt hielt der Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernhard Felmberg.
Woidke sagte in einer Gedenkrede, auch heute noch würden menschliche Überreste der Kesselschlacht von Halbe im April 1945 gefunden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bette diese aus und versuche eine Identifizierung. Zahlreiche Tote würden so dem Vergessen entrissen und fänden eine würdige Ruhestätte auf dem Friedhof: „Dafür bin ich dankbar.“
Der evangelische Militärbischof Felmberg erklärte, wo Menschen Opfer von Gewalt wurden, würden ihre Gräber zu Mahnmalen dafür, dass die Gewalt ein Ende finden muss. „Krieg soll um Gottes Willen nicht sein“, betonte der Theologe: „Es gilt, nie wieder Krieg. Er richtet unwiederbringlichen Schaden an, bei Mensch, Tier und der Struktur eines Landes.“
Die Kesselschlacht von Halbe vor 80 Jahren war eines der letzten großen Gefechte auf deutschem Boden. Der deutschen Kriegsgräberfürsorge zufolge sind dabei insgesamt 60.000 sowjetische und deutsche Soldaten sowie Zivilisten ums Leben gekommen. Auf dem Waldfriedhof etwa 60 Kilometer von Berlin entfernt ruhen den Angaben zufolge rund 24.000 Opfer der Schlacht sowie Tote anderer Opfergruppen.