Mehr als 70 Eingaben bei Bundespolizeibeauftragten

Mehr als 70 Eingaben bei Bundespolizeibeauftragten

Berlin (epd). Bei dem Mitte März eingesetzten neuen unabhängigen Polizeibeauftragten des Bundes, Uli Grötsch, sind bereits mehr als 70 Eingaben eingegangen. Davon stammten etwa 70 Prozent aus der Bevölkerung und 30 Prozent aus der Polizei selbst, sagte Grötsch am Dienstag in Berlin bei einem Pressegespräch des Mediendienstes Integration zum Thema Rassismus und Antisemitismus bei der Polizei. Im Durchschnitt verzeichne seine Stelle bislang drei bis vier Eingaben täglich. Die Zahl habe ihn überrascht.

Grötsch war 21 Jahre lang Polizist in Bayern, bevor von 2013 bis zum März 2024 für die SPD im Bundestag saß. Mit seinem Amtsantritt legte er das Bundestagsmandat nieder. Als Polizeibeauftragter des Bundes ist er für die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und die Bundestagspolizei zuständig.

Sein neues Amt sehe er als Teil eines Verbundes der deutschen Polizeibeauftragten, mit dem Ziel, strukturelle Defizite bei der Polizei abzubauen, sagte Grötsch: „Denn die Polizei soll ein attraktiver Arbeitgeber sein.“

Zunächst gehe es darum, das Amt bekannt zu machen, Vertrauen aufzubauen und sich mit der Wissenschaft zu vernetzen. Die Erfahrungen aus anderen Staaten zeigten, sich die Einrichtung einer unabhängigen Stelle außerhalb der Polizeibehörden bewährt habe. In seinem künftigen 18-köpfigem Team wünsche er sich Diversität, sagte Grötsch. Fälle sollten aus allen Perspektiven diskutiert werden: „Deshalb sollte eine Schwarzer Mensch, eine arabischstämmige Person und möglichst auch ein Vertreter aus der LGBTQ-Community dabei sein.“