Hamburg (epd). Plan International fordert eine bundesweit einheitliche Regelung für den freien Zugang zu Menstruationsartikel in allen Bildungseinrichtungen in Deutschland. Kostenfreie Binden und Tampons in Schulen und Universitäten förderten die Gleichberechtigung und erleichtern vor allem jungen Menschen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln die Versorgung mit Produkten, wie die Kinderrechtsorganisation am Mittwoch mitteilte. Bislang gebe es nur einzelne Projekte. Es fehle eine flächendeckende Entscheidung auf Länderebene oder eine bundesweite Regelung wie etwa in Schottland und Neuseeland, kritisiert Plan International Deutschland. Die Organisation startete zum Weltfrauentag (8. März) die Kampagne „Another period is possible“.
Zentrale Inhalte der Kampagne seien Gespräche mit Politikerinnen und Politiker auf kommunaler, Länder- und Bundesebene und der Start der Social-Media-Interviewreihe „Tampon Talk“. Zudem starte die Aktion „Another toilet is possible“: Plan International Deutschland lädt darin Betreiberinnen und Betreiber von Cafés, Restaurants oder Geschäften ein, mit einem Aufkleber an der Tür zu zeigen, dass sie dort bereits periodenfreundliche Toiletten mit kostenfreien Menstruationsartikeln anbieten.
„Viele gute regionale Regelungen zeigen, dass es möglich ist, kostenfreien Zugang zu Periodenprodukten für junge Menschen zu ermöglichen“, sagte Petra Berner, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland. Es dürfe nicht davon abhängen, in welcher Stadt oder in welchem Bundesland sie leben, um Zugang zu kostenfreien Tampons oder Binden in ihren Bildungseinrichtungen zu erhalten.
Wie groß der Bedarf ist, habe eine Umfrage unter 16- bis 49-Jährigen in Deutschland aus dem Jahr 2022 gezeigt: Die Kosten für Menstruationsprodukte stellen insbesondere die Gruppe der Jüngeren (16 bis 24 Jahre) vor finanzielle Herausforderungen. Jede Dritte gab an, dass die Ausgaben für die Periode eine Belastung sei.
