In den nächsten Monaten müssten die Länder endlich die fehlenden Gelder für den Ausbau bereitstellen, forderte der Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes. Außerdem seien Werbemaßnahmen nötig, um mehr Erzieherinnen zu gewinnen. "Erzieherinnenmangel und fehlende Grundstücke für Neubauten sind echte Ausbauhindernisse", sagte Articus.
Dem Gesetz zum Ausbau der Betreuungsplätze für Kleinkinder zufolge müssen Städte und Gemeinden bis zum kommenden Jahr bundesweit 750.000 Plätze anbieten. Nach Schätzungen der Kommunalverbände fehlen derzeit noch rund 200.000 Plätze.
"In zahlreichen Städten liegt der Betreuungsbedarf deutlich höher als der vom Bund angenommene Wert von 38 Prozent", sagte Articus. In München, Frankfurt am Main, Nürnberg und Heidelberg werde für das Jahr 2013 ein Bedarf von mindestens 50 Prozent erwartet, in Stuttgart sogar rund 60 Prozent. Die Städte seien bereit, alles in ihren Kräften Stehende für den weiteren Ausbau zu tun. Doch die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden, um schneller voranzukommen.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will bis Ende Mai einen Zehn-Punkte-Plan zur Beschleunigung des Krippen-Ausbaus in Deutschland vorlegen. Einzelheiten sollen am 23. oder 30. Mai vorgestellt werden. Ob der Bund mehr Geld für den Ausbau der Betreuungsplätze für Kleinkinder bereitstellt, ist bislang offen.