Volkswirt fordert höhere Erbschaftssteuer zugunsten der Schwachen

Volkswirt fordert höhere Erbschaftssteuer zugunsten der Schwachen

Kiel (epd). Der Präsident des Kieler Weltwirtschaftsinstituts, Moritz Schularick, fordert eine gerechtere Verteilung von Reichtum und Vermögen in Deutschland. Den Schwächsten müssten bessere Angebote gemacht werden, damit sie wieder in die Gesellschaft integriert werden könnten, sagte Schularick dem sozialen Straßenmagazin für Schleswig-Holstein „Hempels“ (Februarausgabe). Um der ungleichen Vermögensentwicklung entgegenzuwirken, befürwortet der Volkswirt eine deutlich höhere Erbschaftssteuer.

Schularick stellt in dem Interview insgesamt ein „großes Vakuum an politischer Führung“ fest: „Wir brauchen eine positive Vision, wie das Land aussehen soll.“ Notwendig sei die „Konkretisierung einer Agenda 2030/35“. Die Politik müsse formulieren, „wie es mit unserer industriellen Basis in Deutschland weitergehen soll. Wie wir den Klimawandel und diese Energietransformation gestalten, damit sie nachhaltig im sozial-ökologischen Sinn ist.“

Das „Kiel Institut für Weltwirtschaft“ ist eines der großen und bedeutenden Zentren weltwirtschaftlicher Forschung. Es berät deutsche, europäische und internationale Politik sowie Institutionen, Verbände und Unternehmen. Das Straßenmagazin „Hempels“ erscheint seit 1996 in Städten und Gemeinden Schleswig-Holsteins mit einer monatlich verkauften Auflage von 14.000 Heften. Angeboten wird das Magazin von rund 220 Frauen und Männern, denen höchstens so viel Geld wie der Bürgergeld-Satz zur Verfügung steht. Die Hälfte des Preises von 2,50 Euro verbleibt bei ihnen.