AOK: Finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnern stark gestiegen

AOK: Finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnern stark gestiegen

Berlin (epd). Die finanzielle Belastung von Pflegeheimbewohnern ist im vergangenen Jahr laut einer Studie stark gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es bei den pflegebedingten Zuzahlungen einen Anstieg von 19,2 Prozent, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Nach Einschätzung des WIdO werden die finanziellen Belastungen der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen weiter steigen.

Der WidO-Analyse zufolge bekamen die Heimbewohner Ende des Jahres 2023 von der Pflegeversicherung durchschnittlich 569 Euro pro Monat für ihre pflegebedingten Eigenanteile in Form von Zuschlägen erstattet. Durchschnittlich 874 Euro mussten sie selbst für die Pflege zuzahlen, hinzu kamen im Schnitt 909 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 484 Euro für Investitionskosten. Daraus ergibt sich für die Pflegebedürftigen eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 2.267 Euro pro Monat. Im Jahr 2017 etwa habe die durchschnittliche finanzielle Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner mit 1.752 Euro um mehr als 23 Prozent niedriger gelegen.

Zum Jahresbeginn stiegen die Zuschläge für pflegebedingte Aufwände, die von den Pflegekassen gezahlt werden: Pflegebedürftige, die bis zu einem Jahr in einer vollstationären Pflegeeinrichtung wohnen, erhalten nunmehr 15 statt 5 Prozent. Bei einer Wohndauer von einem Jahr bis zu zwei Jahren gibt es eine Anhebung von 25 auf 30 Prozent, bei zwei bis drei Jahren von 45 auf 50 Prozent und bei einer Wohndauer ab drei Jahren von 70 auf 75 Prozent. Mit Beginn des Jahres 2025 sollen auch die Leistungssätze der Pflegeversicherung steigen. Das AOK-Institut erwartet dennoch, dass die Eigenanteile der Pflegebedürftigen bereits 2025 wieder über dem Niveau von 2023 liegen werden.