Frauen in Konzernvorständen deutlich schlechter bezahlt

Frauen in Konzernvorständen deutlich schlechter bezahlt

Tübingen (epd). Frauen in Vorständen großer europäischer Konzerne verdienen im Jahr durchschnittlich 1,2 Millionen Euro weniger als Männer. Laut einer Mitteilung der Universität Tübingen vom Donnerstag ergab eine Studie, dass Männer im Schnitt vier Millionen Euro für ihre Arbeit bekommen, weibliche Vorstände nur 2,8 Millionen. Untersucht wurden 84 Unternehmen, die im Aktienindex Euro Stoxx 50 oder im Stoxx Europe 50 gelistet sind.

Analysiert hat diese Zahlen ein Forscherteam von der Universität Tübingen, der Universität Paderborn und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Aus Befragungen wurde deutlich, dass die Bezahlung für Männer dann besonders hoch ist, wenn ihr Ressort als „typisch männlich“ wahrgenommen wird wie etwa der Bereich IT. Selbst wenn Frauen „typisch männlichen“ Ressorts vorstehen, können sie keine höheren Einkünfte erzielen.

Als „eher weiblich“ wahrgenommene Ressorts werden der Bereich Personal oder die Unternehmenskommunikation eingestuft. Diese werden schlechter bezahlt. Die Qualifikation der Vorstände könne die Unterschiede nicht erklären, denn die Qualifikation von Frauen in den Vorständen europäischer Konzerne sei mindestens ebenso hoch wie die der Männer, hieß es in der Mitteilung. Die Forschergruppe empfiehlt, die Bezahlung zwischen Ressorts und einzelnen Vorständen anzugleichen, zumal Frauen für Vorstandsposten „händeringend“ gesucht würden.