Bericht: Ausländer sorgen für positive Entwicklung im Arbeitsmarkt

Bericht: Ausländer sorgen für positive Entwicklung im Arbeitsmarkt

Berlin (epd). Die positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist dem Migrationsbericht der Malteser zufolge der ausländischen Bevölkerung zu verdanken. Im April 2023 seien rund 5,2 Millionen der rund 34,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ausländerinnen und Ausländer gewesen, heißt es im am Mittwoch in Berlin vorgestellten Bericht des Freiburger Wirtschaftswissenschaftlers Lars Feld im Auftrag der katholischen Hilfsorganisation.

Während dabei den Angaben zufolge die Beschäftigung der deutschen Bevölkerung aufgrund der demografischen Entwicklung abnahm, stieg sie innerhalb der in Deutschland lebenden ausländischen Bevölkerung.

Dem Bericht zufolge lag die Beschäftigungsquote der deutschen Bevölkerung im April bei 70 Prozent. Unter allen Ausländern lag die Quote demnach bei 53 Prozent. Die höchsten Quoten erreichen dabei Menschen aus osteuropäischen Ländern (66 Prozent) und den Westbalkanstaaten (63 Prozent). Bei Menschen aus den Hauptherkunftsländern von Asylbewerbern in Deutschland liegt die Quote den Angaben zufolge bei 41 Prozent. Trotz höherer Zuwanderung bleibe diese Quote seit 2021 konstant, hieß es.

Die Beschäftigungsquote der Ukrainerinnen und Ukrainer lag dem Bericht zufolge im April bei 22 Prozent, steigt Feld zufolge aber weiter deutlich an. Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine waren mehr als die Hälfte (52 Prozent) der damals in Deutschland lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer beschäftigt. Die Quote sank angesichts der Fluchtzuwanderung. Vor allem Frauen und Kinder flohen vor dem Krieg.

„Im Grunde ist das Migrationsthema in Bezug auf den Arbeitsmarkt eine Erfolgsgeschichte“, sagte Feld, der das Walter Eucken Institut in Freiburg leitet. Insgesamt rund 407.000 Ausländerinnen und Ausländer haben 2022 eine Beschäftigung in Deutschland gefunden, hieß es weiter. Zudem sei im vergangenen Jahr etwa ein Fünftel der Unternehmen von Personen mit Migrationshintergrund gegründet worden.

Wegen des Fachkräftemangels in Deutschland wurden zuletzt die Hürden für eine Zuwanderung nach Deutschland zum Zweck der Erwerbstätigkeit gesenkt. Der Migrationsbericht der Malteser wird alle zwei Jahre erstellt. Der aktuelle Bericht ist der vierte im Auftrag der Organisation.