BUND: Chemie-Industrie ist Haupttreiber der Ressourcenkrise

BUND: Chemie-Industrie ist Haupttreiber der Ressourcenkrise

Berlin (epd). Die Chemie-Branche ist nach einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) der Industriezweig mit dem höchsten Verbrauch an Öl und Gas. Aus der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Untersuchung „Blackbox Chemie-Industrie“ geht laut BUND hervor, dass dieser Industriezweig hierzulande mit seinem Bedarf an fossilen Rohstoffen der Haupttreiber der Ressourcenkrise sei.

Den größten Brennstoffverbrauch hat laut BUND der BASF-Konzern in Ludwigshafen. Ein Fünftel des Energie- und Rohstoffbedarfs verwende der gesamte Chemie-Sektor alleine für die Produktion von Plastikverpackungen - letztlich also Müll.

BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock kritisierte: „Die Chemie-Industrie frisst fossile Rohstoffe und treibt damit die Klima- und Ressourcenkrise massiv voran.“ „Besonders erschreckend“ sei, wie viel Öl und Gas die Branche für die Produktion von Plastik brauche, darunter auch Einwegverpackungen.

Die Chemie-Industrie stelle Ausgangsstoffe für nahezu alle Industrieprodukte her, hieß es weiter. Deutschland sei der mit Abstand führende Standort der europäischen Chemie-Industrie und Sitz einiger der größten global agierenden Konzerne. Dabei seien die Ausgangsstoffe der Branche sind zum größten Teil fossile Rohstoffe.

Von Broock verwies auf Erkenntnisse von Forscherinnen und Forschern, wonach Schadstoffe und Plastik „eine Bedrohung für unsere Gesundheit und ganze Ökosysteme“ seien. Die Produktion und damit der Hunger nach fossilen Rohstoffen habe in den zurückliegenden Jahrzehnten „weltweit dramatisch zugenommen - und eine weitere Zunahme ist prognostiziert“, kritisierte sie. Zukunftsfähig werde die Branche aber nur, wenn sie ihren Energie- und Ressourcenverbrauch „drastisch und absolut senkt“.

Als Konsequenz forderte der BUND einen rechtlichen Rahmen und Ziele für Ressourcenschutz. Die Bundesregierung habe in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, den Ressourcenverbrauch zu senken. Dafür sei ein Ressourcenschutzgesetz mit ehrgeizigen Zielen nötig.