Lutheraner gedenken der Ermordeten in Auschwitz

Lutheraner gedenken der Ermordeten in Auschwitz
Präsident des Lutherischen Weltbundes legt Kranz vor Todeswand nieder
Hunderte lutherische Kirchenvertreter aus aller Welt besuchten am Freitag das ehemalige KZ Auschwitz-Birkenau. Am Samstag wählen die Delegierten der Vollversammlung Lutherischen Weltbundes in Krakau einen neuen Präsidenten.

Krakau, Oswiecim (epd). In dem früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz haben rund 360 Delegierte des Lutherischen Weltbundes (LWB) der mehr als eine Million Ermordeten gedacht. LWB-Präsident Panti Filibus Musa und Generalsekretärin Anne Burghardt legten an einer Mauer, vor der etliche Juden und andere Opfer des deutschen Nazi-Regimes erschossen worden waren, am Freitag einen Kranz nieder.

Die Generalsekretärin und der Präsident sprachen in dem früheren Lager ein Gebet und betonten, „dass wir nicht gleichgültig bleiben“. Das Grauen und der Massenmord von Auschwitz dürften sich nie wiederholen. Der Bischof der lutherischen Diözese Krakau, Adrian Korczago, sagte, Auschwitz sei ein „universelles Symbol“ für die Grausamkeiten, die Menschen auf der ganzen Welt noch heute angetan würden. Doch es bleibe die Hoffnung, dass Gott den Menschen ein neues Herz gebe.

Der Lutherische Weltbund hält noch bis Dienstag seine 13. Vollversammlung in Krakau in Polen ab. Nach dem Besuch in Auschwitz folgt am Samstagnachmittag ein weiterer Schlüsselmoment, wenn die Delegierten einen neuen Präsidenten wählen. Bisher einziger Kandidat ist der dänische Bischof Henrik Stubkjær, wie der LWB am Freitag mitteilte.

Der 61-Jährige ist seit 2014 der 44. Bischof des Bistums Viborg in Mitteljütland. Von 2005 bis 2014 amtierte Stubkjær als Generalsekretär von DanChurchAid, einer humanitären Nichtregierungsorganisation, die in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Dänemark verwurzelt ist und auch eine Mitgliedsorganisation des kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance ist. Außerdem war er Vorstandsmitglied von ACT Alliance.

Erzbischof Panti Filibus Musa ist der 13. Präsident des LWB. Der Nigerianer wurde auf der zwölften Vollversammlung 2017 in Namibia gewählt. Der Präsident oder die Präsidentin führt den Vorsitz in der Vollversammlung, im Rat und im Exekutivkomitee. Er oder sie leitet das Leben und die Arbeit des LWB in Absprache mit dem Generalsekretär. Die Vollversammlung wählt den Präsidenten oder die Präsidentin für die Zeit bis zur nächsten Vollversammlung.