Studie: Gelebte Diversität spielt größere Rolle als Strategien

Studie: Gelebte Diversität spielt größere Rolle als Strategien

Berlin (epd). In vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen spielt gelebte Vielfalt im Arbeitsalltag offenbar eine größere Rolle als entsprechende Strategien für mehr Diversität. Mehr als die Hälfte der befragten Organisationen hätten gelebte Diversität in den eigenen Strukturen als eher hoch eingeschätzt, hieß es am Montag in Berlin anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie des DeZIM-Instituts. Diversität spiele damit informell eine Rolle in der Zivilgesellschaft. Zugleich hätten weniger als 20 Prozent der zivilgesellschaftlichen Organisationen beispielsweise einen Diversitätsbeauftragten oder seien Selbstverpflichtungen zu mehr Vielfalt eingegangen.

Vor allem finanziell besser ausgestattete zivilgesellschaftliche Organisationen hätten Diversitätsstrategien in ihren Reihen etabliert, hieß es weiter. So hätten 53 Prozent der befragten Organisationen mit mehr als 500.000 Euro Jahresbudget Diversität institutionell verankert. Bei den Organisationen mit weniger als 10.000 Euro Jahresbudget seien es nur 16 Prozent.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge Informationen von 1.286 zivilgesellschaftlichen Organisationen in den deutschen Landeshauptstädten sowie von neun weiteren Institutionen der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Deutsche Unesco-Kommission.

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) wurde nach eigenen Angaben 2017 gegründet und forscht unter anderem zu gesellschaftlicher Teilhabe und Rassismus.