Celle (epd). Rund 1.500 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Samstag im niedersächsischen Celle gegen den Landesparteitag der AfD demonstriert. Die Partei stehe nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und stelle eine Gefahr für das Land und seine Demokratie dar, sagte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Äußerungen von Spitzenfunktionären der AfD lassen daran keine Zweifel. Ihr Rezept sind Angst, Hass und Wut.“
Der Gewerkschafter warnte jedoch davor, die gesamte AfD-Wählerschaft zu stigmatisieren: „Nicht alle AfD-Wähler sind auch Neonazis.“ Viele Menschen seien aufgrund der vielfältigen Krisen verunsichert. Auch Durchschnittsverdiener hätten reale Abstiegsängste. Zu der Protestaktion hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, kirchlichen und gesellschaftlichen Gruppen aufgerufen.
Neue Erkenntnisse zu der Attacke auf das Gebäude der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle gibt es laut Polizei derweil nicht. In der Nacht zu Dienstag hatten Unbekannte ein Schild von der Fassade gerissen und drei Fenster zerstört. Der Staatsschutz ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Stiftungs-Geschäftsführerin Elke Gryglewski hatte am Mittwoch gesagt, sie gehe von einem politisch motivierten Anschlag aus und sehe eine Verbindung zur Anti-AfD-Demo. Die Stiftung und die Gedenkstätte Bergen-Belsen hatten zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen.
