Hunderte protestieren in Cottbus gegen NPD-Aufmarsch

Hunderte protestieren in Cottbus gegen NPD-Aufmarsch
Mehrere hundert Menschen haben am Samstag im brandenburgischen Cottbus gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremisten protestiert. Die Polizei sprach bis zum Nachmittag von einem weitgehend friedlichen Verlauf.

Den rund 150 Neonazis standen 600 bis 700 Gegendemonstranten gegenüber, die mit Sitzblockaden die Rechten aufzuhalten versuchten. Der Aufzug der Neonazis sei kurzfristig auf Ausweichstrecken um die Blockaden herumgeführt worden, sagte eine Polizeisprecherin.

Zu den Protesten gegen den NPD-Aufzug unter dem Motto "Raus aus dem Euro" hatten unter anderem Attac, das Bündnis "Cottbus Nazifrei" und der "Cottbuser Aufbruch" aufgerufen. Unter den Demonstranten war auch die als Nazi-Jägerin bekanntgewordene Beate Klarsfeld, die im März als Kandidatin der Linkspartei erfolglos für das Amt der Bundespräsidentin kandidiert hatte.

Die rechtsextreme NPD ist mit zwei Abgeordneten in der Stadtverordnetenversammlung von Cottbus vertreten. Nach Angaben des Bündnisses "Cottbus Nazifrei" ist die Entwicklung von Neoazi-Strukturen in Cottbus und der Region besorgniserregend. Erst Anfang des Monats war ein Redaktionsgebäude der Tageszeitung "Lausitzer Rundschau" im Cottbuser Nachbarort Spremberg nach kritischen Berichten über die örtliche Neonazi-Szene mutmaßlich von Rechtsextremisten mehrfach attackiert worden