Pistorius fordert mehr Wachsamkeit gegen Extremismus im Inland

Pistorius fordert mehr Wachsamkeit gegen Extremismus im Inland

Berlin (epd). Beim Gedenken an das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mehr Wachsamkeit gegen aktuelle extremistische Gefahren gefordert. „Hass, Hetze und Gewalt nehmen demokratiegefährdende Ausmaße an“, sagte er bei der Gedenkveranstaltung zum 79. Jahrestag des Umsturzversuchs am Donnerstag in Berlin. Das gelte zum Beispiel dort, wo sich Menschen nicht mehr trauten, ein Mandat oder Ehrenamt anzunehmen.

„Das sind nicht nur Warnzeichen, es sind laute, deutliche Weckrufe, Alarmsignale“, sagte Pistorius. Es seien Tatsachen, die zeigten, „dass in unserer Gesellschaft Kipppunkte entstehen“. Pistorius sprach von „Entwicklungen, in denen Wut, Ausgrenzung und Gewalt als politische Mittel salonfähig und entscheidende Grundwerte unserer Demokratie aggressiv infrage gestellt werden“. Deshalb werde mehr Wachsamkeit im Inneren gebraucht, sagte er.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), sagte, das Vermächtnis der Hitler-Attentäter sei auch heute aktuell. Die Frauen und Männer des 20. Juli lehrten, dass es immer eine Wahl gebe, Haltung zu zeigen und sich gegen Unrecht und Unterdrückung, gegen Menschenverachtung und Diskriminierung zu erheben.

Am 20. Juli 1944 verübten Offiziere um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ im heutigen Polen ein Attentat auf Adolf Hitler. Ihr Ziel war der Sturz des Nazi-Regimes und ein Ende des verheerenden Zweiten Weltkriegs. Das Sprengstoffattentat scheiterte, Hitler überlebte leicht verletzt. Stauffenberg und drei seiner Mitverschwörer wurden noch in der Nacht zum 21. Juli im Berliner Bendlerblock, dem damaligen Sitz des Oberkommandos des Heeres, standrechtlich erschossen.