Köln (epd). Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler kritisiert polarisierende Wahlkampfauftritte von Anhängern der türkischen Regierungspartei AKP in Deutschland. Solche Auftritte schadeten der Integration, weil sie bei den Türkinnen und Türken den Eindruck verstärkten, dass sie kein Teil der deutschen Gesellschaft seien und weiterhin zur Türkei gehörten, sagte die frühere Staatssekretärin für Integration in der NRW-Landesregierung am Dienstag dem WDR in Köln. Die Integrationsbemühungen in Deutschland liefen so „komplett ins Leere“.
Auch wenn in den Wochen vor der Wahl in der Türkei offizielle Wahlkampfreden türkischer Politiker in Deutschland nicht erlaubt seien, gebe es weiter Auftritte von AKP-Unterstützern, bei denen hierzulande für die türkische Regierungspartei geworben werde, sagte Güler. Zu den Terminen würden türkische Vereine und Verbände einladen. Güler sprach sich dafür aus, dass die verantwortlichen Stellen in Deutschland bei solchen Auftritten „stärker nachfassen“ sollten.
Zugleich appellierte Güler an die türkischen Vereine und Verbände, zu solchen Auftritten auch deutsche Politikerinnen und Politiker einzuladen. Ihrer Erfahrung nach würden AKP-Vertreter dann „deutlich kontrollierter“ auftreten.
Am 14. Mai finden in der Türkei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kämpft um seine Wiederwahl. Die Folgen des Erdbebens im Süden der Türkei und die hohe Inflation setzen dem Amtsinhaber und der AKP zu, ein Oppositionsbündnis aus sechs Parteien hat Kemal Kilicdaroglu als Präsidentschaftskandidaten nominiert.
