Erste Gerüste am Garnisonkirchturm fallen

Erste Gerüste am Garnisonkirchturm fallen

Potsdam (epd). Am wiedererrichteten Turm der Potsdamer Garnisonkirche werden voraussichtlich ab Donnerstag die ersten Gerüstlagen zurückgebaut. Damit beginne sich die lang erwartete freie Sicht auf den Turm zu eröffnen, teilte die Stiftung Garnisonkirche Potsdam am Mittwoch mit. Erst ohne das Gerüst werde die Dimension des Turms in der Komposition des Stadtbildes erkennbar sein.

Der knapp 90 Meter hohe Turm wird seit 2017 wieder aufgebaut und soll als Lern- und Geschichtsort 2024 eröffnet werden. Die veranschlagten Baukosten liegen bei 40,5 Millionen Euro. Die evangelische Kirche will den neuen Turm für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.

Nach Angaben der Stiftung werden zunächst die obersten zwei Gerüst-Etagen abmontiert, da dort alle notwendigen Arbeiten an Fenstern, Sandsteinelementen und an der Fassade fertiggestellt wurden. Bleibe die Temperatur konstant im Bereich über sieben Grad Celsius, könnten in den Folgewochen schrittweise alle Gerüst-Etagen bis auf die Höhe von 24 Meter zurückgebaut werden. Interessierte könnten den Gerüstabbau über eine Webcam im Internet verfolgen.

Die Potsdamer Garnisonkirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Im April 1945 brannte sie bei einem Luftangriff aus, die Ruine wurde 1968 abgerissen, der Turm gesprengt. Der Wiederaufbau ist unter anderem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche in der NS-Zeit umstritten. Kritik gibt es auch unter anderem vom Bundesrechnungshof an der Förderung des Projektes durch den Bund mit bislang rund 25 Millionen Euro.