Mehr als 1.000 Demonstranten fordern Stopp des Kohleabbaus

Mehr als 1.000 Demonstranten fordern Stopp des Kohleabbaus
Protest gegen den Kohleabbau im Rheinischen Revier: Mit einer Menschenkette blockierten Demonstranten die Zugänge zur RWE-Zentrale in Essen. Die Veranstaltung verlief friedlich.

Essen (epd). Mehr als 1.000 Menschen haben am Samstag in Essen gegen den Kohleabbau im Rheinischen Revier demonstriert. Die Demonstranten forderten insbesondere, die Braunkohle in dem mittlerweile geräumten Dorf Lützerath im Kreis Heinsberg im Boden zu lassen. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei ohne größere Zwischenfälle. Bei den Teilnehmerzahlen gab es unterschiedliche Einschätzungen. Während die Polizei von rund 1.000 Protestierenden sprach, schätzten die Veranstalter die Zahl auf etwa 2.000.

Zielort der Demonstration war die Zentrale des Energiekonzerns RWE, den die Protestierenden wegen des Abbaus der Braunkohle etwa im Tagebau Garzweiler als „Klimakiller“ kritisieren. Die Demo-Teilnehmer bildeten am Nachmittag eine Menschenkette, mit der sie die vier Eingangstore zur RWE-Zentrale vorübergehend blockierten.

Mit der symbolischen Aktion sollte nach Angaben der Organisatoren deutlich gemacht werden, dass ein „Weiter so“ in der Energiepolitik nicht möglich sei. Die Grenze bei der Erderwärmung von maximal 1,5 Grad Celsius müsse eingehalten werden.

Zu den Protesten aufgerufen hatte ein Bündnis aus mehr als 70 Gruppen und Initiativen. „Konzerne wie RWE bestimmen die Energiepolitik, verkaufen aber ihre Interessen als die der Menschen“, mahnte Friederike Bettex von Attac Duisburg bei der Auftaktkundgebung. Es sei „höchste Zeit, die Energieversorgung zu vergesellschaften“. Niklas Höhne vom New Climate Institute erklärte, dass die unter Lützerath noch liegende Braunkohle für die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht benötigt werde.