Schwäbisch Gmünd will Passionsspiele wieder aufleben lassen

Schwäbisch Gmünd will Passionsspiele wieder aufleben lassen

Schwäbisch Gmünd (epd). Rund 100 Darsteller und 4.500 erwartete Besucher: Nach 200 Jahren wagt sich Schwäbisch Gmünd wieder an ein Passionsspiel - und will damit eine Tradition wieder aufleben lassen. Ab dem 24. März wird im Forum des christlichen Gästehauses „Schönblick“ in fünf Aufführungen die Passion Christi auf die Bühne gebracht.

„Bis ins Jahr 1803 wurde in der ehemaligen Reichsstadt an Gründonnerstag und Karfreitag über mehrere Stunden das 'Leiden-Christi-Spiel' als Volksschauspiel aufgeführt“, sagte Matthias Ihden, Autor und Regisseur des Stückes, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nachdem Napoleon diese Praxis verboten hatte, sei die Tradition immer mehr in Vergessenheit geraten.

Das soll sich nun ändern: Knapp 100 Laiendarsteller aus der Region und einige Berufsschauspieler werden den Leidensweg Jesu in einer etwa dreistündigen Aufführung nachspielen. Durch Texte aus der Bergpredigt Jesu und Szenen, die aufzeigen, wie Populismus bereits damals funktionierte, habe das Stück auch einen Bezug zur heutigen Zeit, erklärte der Regisseur: „Viele Themen sind zeitlos und allgemeingültig.“

Die Musik wird den Angaben zufolge wichtiger Bestandteil sein: Ein Orchester spielt insgesamt 46 Stücke von Komponisten wie Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) und Ernest Bloch (1880-1959).

Ob in den nächsten Jahren ein weiteres Mal ein Passionsspiel aufgeführt wird, lässt Ihden offen. „Man muss schauen, wie die Resonanz ist und wie sich alles entwickelt.“