EKD-Ratsmitglied: Kirche soll auf Eliten zugehen

EKD-Ratsmitglied: Kirche soll auf Eliten zugehen
Deutsche-Bank-Aufsichtsratsmitglied Marlehn Thieme hat die evangelische Kirche aufgerufen, auf gesellschaftliche Eliten mit unverstelltem Blick zuzugehen.

Die Kirche dürfe keine verkrampfte Haltung zu verantwortlichen Entscheidungsträgern haben, sagte Thieme, die auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, am Donnerstagabend in Gladbeck. Eliten sollten sich nicht durch sozialkritische Predigten an den Pranger gestellt fühlen.

Die Kirche trete für die Schwachen in der Gesellschaft und für mehr Gerechtigkeit ein, sagte Thieme, die auch Vorsitzende des Nachhaltigkeitsrats der Bundesregierung ist. Dabei dürfe "in der evangelischen Kirche nicht der Eindruck eines Ausschlusses gesellschaftlicher Verantwortungsträger von der Botschaft des Evangeliums entstehen".

Für Thieme beinhaltet der Begriff Elite nach evangelischem Verständnis immer auch "Verantwortungselite". Es sei kein Widerspruch, Begabung und Leistung anzuerkennen und sich gleichzeitig gegen Ungleichheit einzusetzen und Schwache besonders zu fördern. Sozialer Aufstieg ist für die Bankmanagerin eine Voraussetzung für Elitenbildung: "Die Schwächeren von heute können die Eliten von morgen sein."