Steinmeier: Deutschland steht unverbrüchlich an der Seite der Ukraine

Steinmeier: Deutschland steht unverbrüchlich an der Seite der Ukraine
Der Bundespräsident hat dem früheren Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz das Bundesverdienstkreuz verliehen. Bei dem Festakt in Genf prangerte Steinmeier den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine an.

Genf (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der von Russland überfallenen Ukraine die Unterstützung Deutschlands zugesichert. Deutschland stehe unverbrüchlich an der Seite des vor knapp einem Jahr angegriffenen Landes, sagte Steinmeier am Dienstag in Genf. Der Krieg habe unendliches Leid für die Menschen in der Ukraine gebracht, sagte das Staatsoberhaupt anlässlich der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern an den früheren Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer.

Es habe in seiner langen Zeit als Außenpolitiker selten einen Konflikt gegeben, in dem so klar war, wer Aggressor, wer Angegriffener sei, sagte Steinmeier bei dem Festakt. Es könne nie zwei Meinungen darüber geben, wer die Verantwortung trage für Rechtsbruch, Gewalt und millionenfaches Leid. Russlands Armee war auf Präsident Wladimir Putins Befehl am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert.

Steinmeier lobte die Arbeit Maurers, der von 2012 bis 2022 Präsident des IKRK war. Maurer handele aus einer tiefen Menschlichkeit heraus, mit den Menschen und für die Menschen. „Menschen, die oft Unbeschreibliches erlebt haben, die verletzt, traumatisiert, verzweifelt sind; Menschen, die vergewaltigt, gefoltert, vertrieben, gefangen genommen wurden“, betonte Steinmeier. „Sie geben Hoffnung, das IKRK gibt Hoffnung.“

Steinmeier ging auch auf seine Gespräche mit Maurer ein, den er vor allem in seiner Zeit als Bundesaußenminister mehrmals traf. „Für Ihren Rat, für Ihre klugen Analysen und Ihr immer von tiefer Menschlichkeit geprägtes Engagement möchte ich Ihnen heute von ganzem Herzen danken“, sagte Steinmeier in Richtung Maurer.

Der Bundespräsident wies auf die umfangreiche humanitäre Arbeit des vor 160 Jahren in Genf gegründeten IKRK hin. Die humanitären Helfer unterstützten überall auf der Welt die Opfer von Kriegen und Konflikten und sie setzten sich für ein humanitäres Ideal ein: Selbst im Krieg müssten rechtliche Standards gelten, die dafür sorgten, einen Rest von Menschlichkeit zu wahren.

Steinmeier besuchte auch den Suchdienst des IKRK, der den Kontakt zwischen Opfern und Vermissten in Kriegen und deren Angehörigen herstellt. Zum Auftakt seines Besuchs in Genf war Steinmeier mit dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, zusammengetroffen. Dabei erörterten Steinmeier und Türk aktuelle Menschenrechtskrisen.