Ehemalige Aloisius-Kolleg-Schüler klagen gegen Schulaufsicht

Ehemalige Aloisius-Kolleg-Schüler klagen gegen Schulaufsicht
Vor dem Verwaltungsgericht Köln wird am Mittwoch die Klage von sieben mutmaßlichen Bonner Missbrauchsopfern gegen die Bezirksregierung Köln verhandelt. Bundesweit wird damit erstmals in Folge des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche Klage gegen eine Schulaufsichtsbehörde erhoben.

Seit den 50er Jahren sollen die Kläger von Patres der Bonner Jesuitenschule Aloisiuskolleg beziehungsweise von einem Ex-Mitarbeiter der schulischen Bildungseinrichtung Ako-pro-Seminar missbraucht worden sein. Die unabhängige Untersuchungskommission der Kölner Professorin Julia Zinsmeister bestätigte die Fälle 2011 in ihrem Abschlussbericht. Die beschuldigten Patres sind inzwischen gestorben.

Gegen den Ex-Leiter des Ako-pro-Seminars laufen weiterhin Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft. Eine Duisburger Kanzlei klagt für die Opfer gegen die Bezirksregierung auf Schließung der Ako GmbH wegen Unzuverlässigkeit. "In den Einrichtungen des Gewerbebetriebes sind in einem Zeitraum von mehr als sechs Jahrzehnten von den geistlichen und weltlichen Mitarbeitern Verbrechen an Schutzbefohlenen verübt worden", heißt es in der Klageschrift.

Anfang 2011 hatte die Kölner Rechtsprofessorin Julia Zinsmeister den Bericht der unabhängigen Aufklärungskommission vorgelegt, der zahlreiche Fälle sexueller Grenzüberschreitungen und Missbrauchs über Jahrzehnte am Bonner Jesuitenkolleg verzeichnet. Da dies strafrechtlich nicht mehr zu ahnden sei, werde nun beantragt, die Einrichtung als präventive Maßnahme zu schließen, um weitere Kinder zu schützen, hieß es seitens der Kläger.