Die Kirche müsse in der Seelsorge handeln, wenn eine Ehe scheitere, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, am Montag vor der Eröffnung der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda. Es würden konkrete Regelungen angestrebt, die Unauflöslichkeit der Ehe stehe aber außerfrage.
###mehr-artikel###Auch bei der Beteiligung von Frauen am kirchlichen Leben kann sich Zollitsch Veränderungen vorstellen. In der Frage der Ökumene werde derzeit über gemeinsame Aktivitäten mit der evangelischen Kirche zum Reformationsjubiläum 2017 nachgedacht, sagte der Freiburger Erzbischof. Konkrete Ergebnisse gebe es allerdings noch nicht.
Kritik an Mohammed-Video und -Karikaturen
Kritik übte Zollitsch an dem aus den USA stammenden islamfeindlichen Video sowie an den jüngst in Frankreich veröffentlichten Mohammed-Karikaturen. Solche Aktionen trügen zum Hass bei und seien kein angemessener Umgang der Menschen untereinander. Zur Lage in Syrien sagte Zollitsch, dass er die Fortdauer der Gewalt bedauere. Die Christen bekämen derzeit in dem Land zu spüren, dass sie der am meisten verfolgten Religion der Welt angehörten.
Zollitsch äußerte sich auch über die für Mittwoch vorgesehene Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Thema Kirchenaustritt. Er sei zuversichtlich, dass das Gericht im Sinne der katholischen Kirche entscheiden werde: "Man kann nur ganz aus der Kirche austreten oder gar nicht."
In dem zur Entscheidung anstehenden Fall hat der Kirchenrechtler Hartmut Zapp seinen Austritt aus der katholischen Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts erklärt, nicht aber aus der Glaubensgemeinschaft. Bekäme er recht, könnte er Kirchenmitglied bleiben, ohne Kirchensteuern zahlen zu müssen. Diese Aufspaltung will die katholische Kirche nicht akzeptieren.