UN machen Rebellengruppe M23 für Massaker im Ostkongo verantwortlich

UN machen Rebellengruppe M23 für Massaker im Ostkongo verantwortlich

Nairobi, Kinshasa (epd). Die Rebellengruppe M23 ist laut den Vereinten Nationen für ein Massaker an mindestens 131 Menschen im Ostkongo verantwortlich. Bei den Ende November in Nord-Kivu verübten Gräueltaten wurden auch zwölf Kinder getötet, wie es in einem am späten Mittwochabend von der UN-Friedensmission Monusco veröffentlichten Bericht heißt. Demnach war das Massaker in den Orten Kishishe und Bambo Teil einer Vergeltungsaktion.

Die kongolesische Regierung hatte zunächst von 272 Opfern gesprochen. Für den Bericht haben Untersuchungsteams der UN-Blauhelmmission und des Menschenrechtsbüros in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 50 Zeuginnen und Zeugen befragt. Ein direkter Zugang zu den Orten war aufgrund der Sicherheitslage nicht möglich. Das Gebiet wird weiter von den M23-Rebellen kontrolliert.

Der Untersuchung zufolge wurden die Menschen zwischen dem 29. und 30. November hingerichtet. Zudem seien 60 Menschen entführt und mehr als 20 Frauen vergewaltigt worden. Die UN-Mission verurteilte die Gewalt aufs Schärfste und forderte uneingeschränkten Zugang zu den Orten des Geschehens für weitere Untersuchungen und humanitäre Nothilfe. Die Vereinten Nationen seien bereit, die kongolesischen Behörden bei einem Gerichtsverfahren gegen die Täter zu unterstützen.

Im Ostkongo herrscht seit Jahrzehnten ein blutiger Konflikt um Macht und die Kontrolle der reichhaltigen Rohstoffvorkommen. Der M23-Miliz, die mutmaßlich von Ruanda unterstützt wird, werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Ende November hatten sich die kongolesische und ruandische Regierung auf eine Feuerpause der M23 geeinigt. Die Rebellen waren nicht an den Verhandlungen beteiligt. Am Dienstag erklärte die Miliz ihre Bereitschaft, sich aus den von ihnen kontrollierten Gebieten zurückzuziehen. Ihren Ursprung hat die Gruppe in der Zeit des Genozids in Ruanda. Damals wurde sie von den Truppen des heutigen ruandischen Präsidenten Paul Kagame ausgestattet, um Hutu-Milizen zu verfolgen, die sich nach ihren Mordzügen im Ostkongo abgesetzt hatten.