UN: 300.000 Tonnen Dünger aus Russland noch in europäischen Häfen

UN: 300.000 Tonnen Dünger aus Russland noch in europäischen Häfen

Genf (epd). Noch immer stecken laut den Vereinten Nationen rund 300.000 Tonnen Düngemittel aus Russland in europäischen Häfen fest. Kommenden Montag soll ein erster Frachter einen Teil des Düngers in das afrikanische Mosambik liefern, sagte die Generalsekretärin der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad), Rebeca Grynspan, am Freitag in Genf. Endziel sei das Binnenland Malawi. Die UN wollten sich dafür einsetzen, dass die gesamte Menge an Düngemittel aus Russland an ihre Zielorte geliefert werde.

Besonders arme Länder im globalen Süden seien auf die Produkte aus Russland angewiesen, betonte Grynspan. Die UN und Russland hatten im Juli ein Abkommen in Istanbul abgeschlossen, um Hindernisse beim Export von Agrarprodukten zu beseitigen.

Russland beklagt jedoch weiter, dass die Ausfuhren seiner Agrarprodukte nicht störungsfrei verlaufen. Zwar haben westliche Staaten russische Agrarprodukte nicht direkt mit Sanktionen wegen Moskaus Angriffskriegs gegen die Ukraine belegt. Doch die Russen sehen sich mir enormen Schwierigkeiten beim Abschließen von Versicherungen für die Fracht, beim Zahlungsverkehr und dem Anlaufen europäischer Häfen konfrontiert.

Zeitgleich mit dem Russland-Abkommen hatten die UN in Istanbul die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zwischen den Kriegsparteien Ukraine und Russland und dem Partnerland Türkei vermittelt. Das Abkommen läuft ab Samstag für weitere 120 Tage und ermöglicht den sicheren Export von Getreide, Lebensmitteln und Düngemitteln aus der Ukraine über den Seeweg. Seit August transportierten Schiffe im Rahmen der Initiative mehr als elf Millionen Tonnen Lebensmittel aus der Ukraine zu den Zielhäfen.