Menschenhandel: Deutsche Berichterstattungsstelle nimmt Arbeit auf

Menschenhandel: Deutsche Berichterstattungsstelle nimmt Arbeit auf

Berlin (epd). In Deutschland hat eine unabhängige Stelle zur Beobachtung der Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Menschenhandel ihre Arbeit aufgenommen. Wie das Bundesfamilienministerium am Freitag mitteilte, ist die Stelle beim Deutschen Institut für Menschenrechte angesiedelt. Sie soll Daten sammeln und auswerten sowie bewerten, wo es in Deutschland Fortschritte oder Mängel bei der Umsetzung der Menschenhandelskonvention des Europarates gibt. Dabei geht es etwa um die Bekämpfung von sexueller Ausbeutung, Arbeitsausbeutung, Organhandel und Kinderhandel.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) bezeichnete die Einrichtung als „Meilenstein“. „Wenn wir Menschenhandel wirksam zurückdrängen wollen, brauchen wir aussagekräftige Daten, vertiefte Informationen und fundierte Handlungsempfehlungen“, sagte sie. Die Direktorin des Menschenrechtsinstituts, Beate Rudolf, sagte, Ziel sei es, für Betroffene den Zugang zu Schutz und Unterstützung zu verbessern und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern.

Mit der Menschenhandelskonvention des Europarats haben sich die zugehörigen Staaten verpflichtet, Menschenhandel zu verhüten und zu bekämpfen. Die deutsche Berichterstattungsstelle am Menschenrechtsinstitut soll alle zwei Jahre die Ergebnisse veröffentlichen, die ersten im Jahr 2024. Die Bundesregierung strebt nach Angaben des Familienministeriums eine gesetzliche Verankerung der Stelle an.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte legt jährlich einen Bericht zur Menschenrechtssituation in Deutschland vor. Das Institut überwacht auch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland.