Faeser will zur WM nach Katar reisen

Faeser will zur WM nach Katar reisen

Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will zum ersten Spiel der deutschen Nationalelf bei der Fußball-Weltmeisterschaft nach Katar reisen. Sie wolle den Reformprozess in dem Land auch während der WM begleiten, sagte Faeser am Dienstag im ARD-„Mittagsmagazin“. Deswegen reise sie zum Spiel der deutschen Mannschaft gegen Japan, das für Mittwoch, 23. November angesetzt ist. Die Ministerin war bereits am Montag nach Katar gereist, um sich nach eigenen Angaben kurz vor der WM selbst ein Bild zu machen. Dass das Sportevent in Katar stattfindet, sorgt bei Menschenrechtlern wegen des Umgangs mit Arbeitsmigranten und sexuellen Minderheiten in dem arabischen Land für Kritik.

In einer Mitteilung ihres Ministeriums erklärte Faeser zum Abschluss der Reise am Dienstag, alle Menschen, „egal woher sie kommen, wen sie lieben und woran sie glauben, müssen bei der WM sicher sein“. Jeder Fan müsse sich frei und ohne Angst bewegen können. „Diese Sicherheitsgarantie hat mir der Premierminister von Katar heute gegeben“, sagte Faeser. Der ARD sagte Faeser, sie könne homosexuellen Menschen deswegen guten Gewissens empfehlen, zur WM zu reisen.

Faeser hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, bei der Vergabe von Sportevents die Beachtung der Menschenrechte in den in Frage kommenden Ländern stärker zu berücksichtigen, und die WM-Vergabe an Katar als „schwierig“ bezeichnet. Medienberichten zufolge wurde daraufhin der deutsche Botschafter in Katar einbestellt.

Die auch für das Thema Sport zuständige Bundesinnenministerin war gemeinsam mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf nach Katar gereist. Ursprünglich sollte auch die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne) Teil der Delegation sein. Sie sagte die Mitreise allerdings am Sonntag mit der Begründung ab, dass es derzeit schwierig sei, mit der Regierung in Katar Gespräche zu führen.