Krieg und Corona belasten den Arbeitsmarkt

Krieg und Corona belasten den Arbeitsmarkt

Nürnberg (epd). Der Ukraine-Krieg und Corona dämpfen laut einer Studie die positiven Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Zwar steige die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in allen Bundesländern leicht an, gleichzeitig nehme aber auch die Arbeitslosigkeit zu, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Freitag in Nürnberg mit.

„Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, eine positive Entwicklung wird aber durch die aktuellen Krisen gebremst. Die Beschäftigung steigt weniger stark als in den Jahren vor der Covid-19-Pandemie und die Arbeitslosigkeit nimmt in nahezu allen Regionen leicht zu“, berichtete Forscherin Anja Rossen.

Ost- und Westdeutschland liegen demnach bei einem Beschäftigungswachstum von durchschnittlich jeweils 0,9 Prozent. In Ostdeutschland erwartet das IAB mit 1,7 Prozent für Berlin den höchsten Anstieg. In Westdeutschland wird mit 1,3 Prozent der stärkste Beschäftigungsaufbau für Hessen prognostiziert.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von 2022 auf 2023 fällt im Osten mit 3,0 Prozent stärker aus als in Westdeutschland mit 2,3 Prozent. Die größten Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen gibt es in Sachsen mit 4,4 Prozent, in Thüringen mit 3,9 Prozent gefolgt von Baden-Württemberg mit 3,8 Prozent. Für Ostdeutschland fällt die Arbeitslosenquote mit 6,8 Prozent höher aus als für Westdeutschland mit 5,1 Prozent.

Die Vorhersage der weiteren Trends am Jobmarkt sei schwierig: „Hohe Risiken gehen weiter von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen aus. Chancen könnten sich dagegen ergeben, wenn sich die Energieversorgung stabilisiert und Materialengpässe schneller abgebaut werden können“, erläuterte IAB-Forscher Christian Teichert. Die Covid-19-Pandemie bleibe zudem weiter als Unsicherheitsfaktor bestehen. Das IAB ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit (BA).