Soziologe Heitmeyer: Ungleichheit zerstört Gesellschaften

Soziologe Heitmeyer: Ungleichheit zerstört Gesellschaften

Köln (epd). Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer rät den politisch Verantwortlichen, das Bemühen um soziale Gerechtigkeit unbedingt in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. „Ungleichheit zerstört Gesellschaften“, sagte Heitmeyer am Montag im Deutschlandfunk.

„Man muss aufpassen, dass es nicht zu einer Demokratieentleerung kommt“, warnte der Bielefelder Universitätsprofessor: „Das heißt, dass der Apparat möglicherweise noch funktioniert, aber das Vertrauen erodiert.“

Offenbar nehme die Politik nicht wahr, dass eine sehr deutliche Mehrheit der Menschen eine Vermögenssteuer unterstütze, um eine „andere soziale Verteilung des ungeheuren Vermögens“ einzuleiten. „An der Stelle versagt Politik“, sagte der Soziologe. Auch seien die aktuellen Hilfspakete in Teilen nicht zielgenau. „Da gibt es erhebliche Defizite“, sagte Heitmeyer.