Kinderpornografie: Verfahren gegen Priester eröffnet

Kinderpornografie: Verfahren gegen Priester eröffnet

Osnabrück, Hannover (epd). Das Amtsgericht Osnabrück hat das Hauptverfahren gegen einen suspendierten katholischen Priester wegen des Besitzes von Kinderpornografie eröffnet. Es habe damit die Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover zugelassen, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Die Hauptverhandlung ist anberaumt für den 26. Oktober. Die Staatsanwaltschaft Hannover ist zuständig, weil dort die Zentralstelle für Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Kinderpornografie angesiedelt ist.

Dem heute 58 Jahre alten Angeklagten wird den Angaben zufolge vorgeworfen, sich mithilfe verschiedener Endgeräte Bilddateien mit kinderpornografischem Inhalt aus dem Internet heruntergeladen und auf unterschiedlichen Datenträgern gespeichert zu haben. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung sollen kinderpornografische Dateien in mittlerer vierstelliger Zahl gefunden worden sein.

Die Polizei hatte nach einem Zeugenhinweis im November vergangenen Jahres bei dem Priester zahlreiche Datenträger sichergestellt. Dieser hatte daraufhin selbst den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode über die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen informiert und war umgehend vom Dienst entpflichtet worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Priester die Vorwürfe eingeräumt. Seit rund einem Jahr gelte der Besitz solcher Daten als Verbrechen und werde mit einem Freiheitsentzug zwischen einem und fünf Jahren bestraft.