Verbände fordern Absage von Kollegah-Auftritt in München

Verbände fordern Absage von Kollegah-Auftritt in München

München (epd). Der geplante Auftritt des Rappers Kollegah bei einem Hiphop-Festival in München stößt auf Kritik. Dessen neues Album „Free Spirit“ lasse sich als „antisemitisches Gesamtkunstwerk“ bezeichnen, erklärten das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) und der Verband jüdischer Studenten in Bayern am Donnerstag. Auch wenn Kollegah offene Hetze gegen Juden vermeide, um sich nicht angreifbar zu machen, seien Antisemiten in der Lage, Texte und Videos zu dechiffrieren, hieß es.

Auch weitere eingeladene Künstler hätten in der Vergangenheit mit antisemitischen und sexistischen Aussagen Aufmerksamkeit erregt, etwa Farid Bang, der 2019 in einer Textzeile seinen Körper als „definierter als von Auschwitzinsassen“ bezeichnete. Die Verbände forderten die Veranstalter auf, Kollegah, Farid Bang und mehrere andere „problematische“ Künstler nicht auftreten zu lassen. Das Festival Hiphop Bewegt 2022 soll am Samstag (10. September) in München stattfinden.

Bereits 2019 war es wegen eines Kollegah-Auftritts in München zu einem Eklat gekommen. Nach massiver Kritik, unter anderem von der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, wurde das Konzert abgesagt.

Bei der Echo-Verleihung 2018 war es wegen Kollegah und Farid Bang zum Eklat gekommen: Das Rapper-Duo wurde trotz antisemitischer Textzeilen ausgezeichnet. Aus Protest gaben andere Preisträger ihren „Echo“ zurück. Der Musikpreis wurde daraufhin abgeschafft.