Gießen (epd). Am Rande eines Protestzugs gegen ein eritreisches Kulturfestival in Gießen ist es zu gewalttätigen Übergriffen gekommen. Am Samstag seien einige Teilnehmer der angemeldeten Demonstration gegen 17 Uhr über den Zaun des Messegeländes geklettert und hätten die in den Hallen mit dem Aufbau befassten Helfer mit Stöcken, Eisenstangen und Messern attackiert, teilte die Polizei mit. Dabei seien mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt worden, die Einsatzkräfte hätten mehrere Personen vorläufig festgenommen.
Die auf dem Gelände zusammengezogenen Polizeikräfte aus ganz Hessen seien mit Steinen beworfen worden. Die Beamten hätten ihrerseits Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt und mehrere Personen vorläufig festgenommen. Das vom Konsulat des Staates Eritrea in Frankfurt am Main veranstaltete Festival sei schließlich auf polizeiliche Anordnung abgesagt worden.
Gegen die Veranstaltung hatten unter anderem sieben exil-eritreische Vereine mobil gemacht. Sie stellten beim Verwaltungsgericht Gießen einen Eilantrag für ein Verbot und begründeten ihn damit, dass das Festival vom eritreischen Regime genutzt werde, um volksverhetzende und gewaltverherrlichende Inhalte zu verbreiten. Das Gericht lehnte den Antrag jedoch ab.