München (epd). Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) hat die Gesellschaft vor dem Hintergrund von steigenden Energiepreisen infolge des Ukraine-Krieges zum Zusammenhalt aufgerufen. „Die Demokratie, die Freiheit muss sich bewähren, indem wir auch Opfer bringen, wenn wir sie verteidigen“, sagte er am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Zur Verteidigung der Freiheit gehöre auch, auf Wohlstand zu verzichten: „Wir werden uns einschränken müssen“, sagte der ehemalige FDP-Politiker.
Die größte Herausforderung sei es, dabei durchzuhalten. Eine kurzfristige Lösung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Krieg in der Ukraine herbeizuführen wäre falsch, sagte Baum. Er zeigte sich zugleich optimistisch, dass Deutschland diese Herausforderung meistern könne und verwies auf die Geschichte. Als Beispiele nannte er den Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg, die Wiedervereinigung und die Flüchtlingskrise im Jahr 2015. „Wir sind stark, wenn wir zusammenstehen und diese Solidarität muss sich jetzt bewähren.“
Den russischen Einmarsch in der Ukraine nannte Baum einen „Tabubruch“. Russlands Präsidenten Putin bezeichnete er als „Diktator“. Er habe eine Mission, die er vorantreibe, nämlich „Großrussland“. „Es ist kein regionaler Krieg, sondern da soll die Weltordnung geändert werden.“ Putin habe man lange falsch eingeschätzt.