Jugendämter nahmen mehr Kinder und Jugendliche in Obhut

Jugendämter nahmen mehr Kinder und Jugendliche in Obhut

Wiesbaden (epd). Die Jugendämter haben im vergangenen Jahr rund 47.500 Kinder und Jugendliche zu deren Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Nach vier Jahren Rückgang sei die Zahl der Inobhutnahmen in Deutschland damit erstmals wieder gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Es gab knapp 2.100 Fälle oder fünf Prozent mehr als im Vorjahr.

Besonders stark fiel die Zunahme mit über 3.700 Fällen oder 49 Prozent bei Inobhutnahmen nach unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland aus. Zurückgegangen sind dagegen auch im zweiten Corona-Jahr 2021 die Inobhutnahmen aufgrund dringender Kindeswohlgefährdungen: Hier registrierten die Behörden rund 1.800 Fälle oder sechs Prozent weniger als 2020.

Etwas mehr Kinder und Jugendliche als im Vorjahr haben sich mit der Bitte um Inobhutnahme selbst an ein Jugendamt gewandt (plus 170 Fälle), nachdem die Zahl der Selbstmeldungen 2020 deutlich zurückgegangen war (minus 800 Fälle).